Ein Blick in unsere Schullandschaft verheißt nichts Gutes: die meisten Kinder, die den Musikunterricht in der Schule besuchen, kennen nicht einmal mehr die einfachsten Volkslieder. Es wird in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich immer weniger in deutschen Haushalten gesungen. Dies liegt der erfahrungsgemäß einerseits an der Tatsache, dass das Singen – ähnlich wie das Lesen – wertvolle Zeit der Eltern in Anspruch nimmt und die Arbeitswelt es immer weniger zulässt, dass sich Eltern mit ihren Kindern beschäftigen. Zum anderen ist da der Einfluss der Medien zu beklagen. Kinder lernen nicht von CDs oder anderen Medien das Singen, so wie Kinder nicht von einem Fernseher sprechen lernen können. Ein unsichtbares Band, bestehend aus sozialer Bindung, macht dies erst möglich. Mit anderen Worten: Nur Eltern oder andere Menschen können Kindern das Sprechen beibringen, und genauso verhält es sich auch mit dem Singen. Eingewachsener, der seinem Kind vor singt, teilt mit ihm in der Regel auch die Freude daran. Auch diese Motivation muss geschaffen sein, damit sich Kinder für etwas begeistern können. Ein dritter Grund kommt noch erschwerend hinzu: viele Eltern haben in der eigenen Schulzeit gelernt, dass sie nicht singen können, sei es durch ein traumatisches Erlebnis mit dem Musiklehrer oder der Musiklehrerin oder mit der Tatsache, dass in den Schulen immer mehr auf Leistung und immer weniger auf Muße und Gesang geachtet wird. Ebenso lässt es die derzeitige Ausbildung zur Erzieherin oder Erzieher oder zum Grundschullehrer oder Grundschullehrerin nicht zu, das während der Studienzeit ausgiebig auch das Singen (und meist auch das Sprechen!) nicht gut und ausreichend vermittelt wird.
Geht da für die nachwachsende Generation nicht ein wesentliches Kulturgut verloren? Singen öffnet, singen befreit, singen reinigt bekanntlich die Seele. Wir verwehren unseren Kindern absichtlich oder unabsichtlich eine einfache Methode, die zur seelischen Gesundheit beiträgt. Dabei geht es gar nicht darum, perfekt und rhythmisch genau zu singen, sondern einfach darum, gemeinsam zu musizieren. Keinem Kind hat bisher noch ein falscher Ton oder ein falscher Rhythmus geschadet. Probieren Sie es einfach mal aus, Sie werden staunen, liebe Eltern, welche Freude sie ihren Kindern damit bereiten! Der herrmannmusik-verlag steht ihnen dabei mit seinen Publikationen und mit Rat und Tat zur Seite!
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